Wettbewerb | 3. Preis

Neues Wohnen Hildesheim

Das Wettbewerbsgebiet liegt inmitten eines bestehenden und über lange Zeit gewachsenen Siedlungsfeldes im Hildesheimer Stadtteil Ochtersum.

Städtebau
Unser Entwurf steht unter dem Leitbild einer „Individualität in der Gemeinschaft“. Er sieht in erster Linie die Schaffung klarer städtebaulicher Formen als individuelle Adresse in dem bereits erwähnten städtebaulichen Kontext vor. Trotz des gewollt erzeugten individuellen Charakters soll das neue Wohngebiet keine solitäre Stellung im städtebaulichen Gefüge einnehmen, sondern sich mit den umgebenden Strukturen zu einem zusammenhängenden Wohngebiet am Steinberg vernetzten.
Innerhalb des neuen Gebietes wird unser Leitgedanke durch eine klare prägnante gemeinschaftsbildende Struktur abgebildet. Die Ausbildung von Quartieren, Gemeinschaftshöfen, gemeinschaftlichen Grünflächen aber auch von individuellen Gestaltungen im Architekturdetail geben dem Leitbild eine verständliche (städte-)bauliche Ausformung. In diesem Zusammenhang wirken die von uns entwickelten Stadthäuser als prägnantes Architekturkonzept, da die Häuser aufgereiht stehen, jedoch jedes seinen individuellen Charakter hat. Eine große Breite an Wohnformen soll eine Durchmischung unterschiedlicher Bewohner bewirken. Dabei sehen wir in der Lage des Gebietes eine besondere Chance, Menschen mit unterschiedlichen Lebensformen (Familien, Singles, Senioren,…) anzusprechen und durch kommunikative Strukturen zu einer Gemeinschaft zu verknüpfen. Damit wird ein nachhaltiges Wohngefüge konzipiert, das der heutigen Generation der Lohas (Lifestyle of health and sustainability) auch gerecht wird. Über das Wettbewerbsgebiet verteilt sind einige Grundstücke so ausgelegt, dass Erweiterungen möglich sind. In diesen Bereichen ist die Kombination Wohnen/Büro, Wohnen/Einliegerwohnung oder Mehrgenerationswohnen realisierbar.
Architektur Das Ausgestalten individueller „Wohnideen“ resultiert oftmals in einem Zerfall des städtebaulichen und architektonischen Gesamtgefüges. Unsere Architektur soll diese individuelle Artikulation zwar ermöglichen, ja sogar fördern, sie sich jedoch unter Wahrung eines homogenen „gemeinschaftlichen“ Gesamterscheinungsbildes entfalten lassen. Die Ausformung der Gebäude basiert dabei auf einer Schichtung des architektonischen Gerüstes. Eine primäre Schicht legt sich gleichmäßig über die Gebäude und verleiht ihnen ein gewisses Maß an Homogenität. Eine reduzierte Materialpalette und die Überformung der Öffnungen bilden eine flexible Basis. Die zweite Ebene reagiert auf die individuellen Wohnkonzepte. Öffnungen werden an die unterschiedlichen Wohnsituationen angepasst. Die beiden Ebenen treten in ein Spiel, das die Individualität der Bewohner ablesbar macht, jedoch in einem einheitlichen Rahmen gefasst bleibt.
Bearbeitung: 2008